Berthold Feiwel
Feiwel besuchte das humanistische Gymnasium in Brünn. Darauf studierte er an der Universität Wien Jura und Nationalökonomie. Schon während seiner Studienzeit entschied er sich für literarisch-publizistische Betätigung.
Zusammen mit Max Hickl und Robert Stricker gründete er in Brünn die zionistische Zeitung Jüdische Volksstimme. In Wien übernahm er 1901 die Redaktion des zionistischen Zentralorgans Die Welt. Danach war er literarischer Leiter des Jüdischen Verlags in Berlin. Für diesen gab er die Gedichtsammlung Junge Harfen und zusammen mit E. M. Lilien und Martin Buber den Jüdischen Almanach heraus.1 Feiwel gab auch die Zeitschrift Jung Israel heraus.
1911 wurde er Leiter der Strassburger Abteilung einer Grossbank.
Feiwel war Direktor des Keren Hajessod.
Übersetzungen von Morris Rosenfeld und Schalom Asch. Einzelne übersetzte Gedichte von Rosenfeld erschienen seit 1900 in der Wiener Zeitung Die Welt.
Feiwel in der Schweiz
Bereits 1902/03 hielt sich Feiwel in Zürich auf.
Im Dezember 1918 nahm er als Redner in Bern an einer Protestversammlung gegen die Progrome in Polen teil.2
Veröffentlichungen mit Illustrationen von E. M. Lilien
- Die Judenmassacres in Kischinew, Jüdischer Verlag, 1903. Digitalisat (Universitätsbibliothek Frankfurt am Main) und Digitalisat (University of Toronto Library)
In Periodika
- „Ein Märchen“, in: Wiener Hausfrauen-Zeitung, 22. Jahrg. 9. August 1896, Nr. 32, S. 271. Online
- „Die Liebe“, in: Meggendorfers Humoristische Blätter, 1897, Bd. 28, Nr. 5, S. 43. Illustration von Koloman Moser. Probedruck
- „Am See. Martin Buber zu eigen“, in: Die Welt (Wien), 5. Jahrg., 20. September 1901, Nr. 38, S. 10. Online
Übersetzungen
- „Drei Gedichte. Von Morris Rosenfeld (New York)“, in: Die Welt (Wien), 4. Jahrg., 9. November 1900, Nr. 45, S. 14-15. Online
- „Arbeiterlieder. Von Morris Rosenfeld (Aus dem Jüdischen übersetzt von Berthold Feiwel)“, in: Ost und West, Juni 1901, Heft 6, Sp. 411-414. Online
- „Sturm (Aus dem Jüdischen des Morris Rosenfeld übersetzt von Berthold Feiwel)“, in: Die Welt (Wien), 5. Jahrg., 2. August 1901, Nr. 31, S. 14. Online
- „Die erste Pessach-Nacht. Aus dem Jüdischen des Sch. Rosenfeld übersetzt von Berthold Feiwel“, in: Ost und West, 2. Jahrg., April 1902, Heft 4, Sp. 217-224. Online
- „Passah. Aus dem Jüdischen des Morris Rosenfeld übersetzt von Berthold Feiwel“, in: Ost und West, 2. Jahrg., April 1902, Heft 4, Sp. 261-262. Online
- „Moschele. Von Schalom Asch (Warschau)“, in: Ost und West, 2. Jahrg., Oktober 1902, Heft 10, Sp. 695-696. Online
- „Unser Schiff. Von Morris Rosenfeld“, in: Jüdischer Volkskalender für das Jahr 5668 (1907-08), 4. Jahrg., S. 95. Online
Herausgeber
- Junge Harfen. Eine Sammlung jungjüdischer Gedichte, Berlin [1900]. Digitalisat
- Die Judenmassacres in Kischinew. Von Told, mit einem Weiheblatt von E. M. Lilien und Illustrationen, 1903. Digitalisat (3. Auflage)
- Jüdischer Almanach, Jüdischer Verlag Berlin 1902-1903. Digitalisat, Teilweise veränderte Neuausgabe 1904
Dokumente
- Morris Rosenfeld schwer erkrankt!, Die Welt, 10. Jahrg., 30. März 1906.
- Protestversammlung gegen die polnischen Progrome, Berner Intelligenzblatt, 14. Dezember 1918.
- Berthold Feiwel 50 Jahre alt, Jüdische Presszentrale Zürich, 24. September 1925.
Literatur
- „Dr. Berthold Feiwel fünfzig Jahre alt“, in: Wiener Morgenzeitung, 18. September 1925, S. 4. Online
Links
- Berthold Feiwel, Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia.
- Das Vorwort der ersten Ausgabe des Jüdischen Almanachs ist „Chailly sur Clarens, Ellul 5662 (September 1902)“ datiert. [↩]
- Vgl. Protestversammlung gegen die polnischen Progrome.
1919 doktorierte er in Basel mit einer Dissertation über das Erbbaurecht. ((Die Grundlagen der kommunalen Erbbaupraxis (Aus: „Das Erbbaurecht, seine wirtschaftliche und soziale Bedeutung“), Dissertation Universität Basel, Zürich 1919. Digitalisat [↩]