Die „Staatsbürgerztg.“ brachte dieser Tage einen Leitartikel „Be schimpfung der christlichen
Religion“, der sich mit einem im Verlage Lilienthal in
Berlin erschienenen Gedichtband von dem , jüdischen Dichter“
D o l or of a , einem „Werk, das eine gemeine, unsittliche,
schamlose Beschimpfung einer christlichen Religionseinrichtung
enthält“, beschäftigt. Es ist so schön, sich sittlich zu entrüsten, aber höchst peinlich, wenn man dabei vorbeihaut.
Das ist nun hier der „Staatsbürgerztg“ passiert, indem
nämlich „der jüdische Dichter“, dem warm empfohlen wird,
„doch die Synagoge und die jüdischen Einrichtungen zum
Schauplatz seiner Frivolitäten zu machen“, laut Kürschners
Litteratur-Kalender eine junge Dame von 23 Jahren ist,
Namens Maria Eichhorn, von deren Personale Kenntniß
zu nehmen, der „Staatsbürger, tg.“ durch folgende Notizen
Gelegenheit gegeben werden soll: „Maria Eichhorn ist 1879
von christlichen Eltern geboren, christlich-katholisch
getauft und gar noch in einem katholischen Nonnenklost e r erzogen worden. Unter dem Pseudonym
„Dolorosa“ hat sie in den letzten Jahren in vielen Zeitungen
Beiträge veröffentlicht.“