Das Gröbste in dieser Richtung hat sich wohl die “Dolorosa“ geleistet in ihrem unerquicklichen und langweiligen Roman [Fräulein Don Juan|“Fräulein Don Juan“]], wo der Liebessucherin nichts mehr genügt als „purpurne Ekstasen“, d. h. sie sucht ben Mann, der sie auspeitscht und ihr Blut fließen macht. Sie findet ihren Partner, einen Menschen, dessen Gehirn auch mit „blutroten“ Gedanken erfüllt ist und der „ohne aufzuhören“ auf das furchtbar zitternbe Mädchen einschlägt, das aber bis zum
letzten Augenblick tapfer bleibt und keinen Laut hören läßt. „In ihren gemarterten Gliedern schrie ein wilder, rasender Jubel auf, eine wütende Lust, die sie ihre Schmerzen fast vergessen ließ… Aus offenen Wunden tropfte langsam das rote, helle Blut. In jener denkwürdigen Nacht hatte das Leben dieser beiden Menschen einen ganz neuen Inhalt bekommen.“
Ella Mensch, S. 57-58. Online