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3. Liebe, Lust und Leiden

1902 erschien Dolorosas Gedichtband Confirmo te chrysmate mit dem von E. M. Lilien gestalteten Einband. Herausgegeben wurde das Buch vom Verlag M. Lilienthal.

Lilienthal führte in Berlin eine Buchhandlung und einen Verlag. Dieser veröffentlichte verschiedene Bücher von Autorinnen aus dem Kreis um Die Kommenden. 1903 brachte er auch Dolorosas Roman Fräulein Don Juan heraus. Im selben Jahr begann er mit der Veröffentlichung der Reihe Zur Psychologie unserer Zeit. Herausgegeben wurde sie vom Arzt und Sexualforscher Iwan Bloch unter dem Pseudonym Dr. Verinphantor.

Einen weiteren Einband gestaltete Lilien für den im Jahr darauf erschienenen Band Occultismus und Liebe von Emile Laurent und Paul Nagour.

1904 schliesslich erschien das von Dolorosa aus dem Französischen übersetzte Fachbuch Sexuelle Verirrungen. Sadismus und Masochismus von Emile Laurent.

Bereits 1897 erschien DIS Arische Sexual-Religion von Max Ferdinand Sebald von Werth mit Illustrationen von Fidus, gewissermassen das deutsche Gegenstück zu Occultismus und Liebe. 1905 erschien daraus der Teil Sexual-Moral mit den Illustrationen von Fidus unter dem Titel Analogien der Iggdrasil.

Exponate

Emile Laurent, Sexuelle Verirrungen. Sadismus und Masochismus, autorisierte deutsche Ausgabe von Dolorosa, Berlin 1904. Digitalisat | Digitalisat

Dolorosa, Die Starken. Ein Athletenroman, , 1907. Digitalisat. Weitere Informationen

Iwan Bloch über Dolorosa

Und in unseren Tagen ist unter dem Pseudonym „Dolorosa“ eine leibhaftige masochistische Dichterin hervorgetreten, deren Buch als ein bemerkenswertes, kulturgeschichtliches Dokument betrachtet werden kann. Für den Arzt und Anthropologen haben diese offenbar mit dem Herzen geschriebenen Verse und in der Empfindung erlebten Phantasien insofern ein grosses psychologisches Interesse, als darin unsere oben dargelegte Ansicht, dass die rote Farbe in der Phantasie des Sadisten und Masochisten eine hervorragende aetiologische Rolle spiele, eine Bestätigung findet, wie dies auch der Recensent der Gedichte Dolorosa’s in der „Breslauer Zeitung“ vom 26. Juli 1902 erkannt hat, indem er bemerkt: „Ihre Phantasie ist blutig.“ Sie wendet mit Vorliebe die rote Farbe des Blutes an. Ihr Mund ist „sündhaft rotglühend“, ihre „Sünden sind rot wie roter Mohn“. Sehr bemerkenswert ist es, dass Dolorosa die „rote Grausamkeit“ und die „Nacht voll süsser Leiden“ nicht nur über sich verhängen will, sondern auch über ihre männlichen Partner im Liebesgenusse d. h. dass sie sowohl passive als auch aktive Algolagnistin ist, und ihre Leidenschaften, die „nach Blut und Mord und Grauen schreien“, auch durch sadistische Handlungen befriedigt werden […].

Aus: Beiträge zur Aetiologie der Psychopathia sexualis. Zweiter Teil, Dresden 1903, S. 180.

Theodor Fritsch über die Rechtfertigung des Widernatürlichen

In der gedankenlosen Volksmasse, die ihr Wissen und ihre Meinungen aus der jüdischen Reklame-Presse fertig bezieht, wird der Glaube geflissentlich genährt, daß die Juden zum medizinischen Studium vorzugsweise angeborene Begabung mitbringen; in Kreisen, deren rassisches Empfinden abgestumpft ist, werden daher Juden als Aerzte bevorzugt.

Wie unberechtigt dieser Glaube ist, geht daraus hervor, daß unter den Aerzten erster Größe kein Jude ist, obwohl das Judentum dem Heilwesen von altersher obgelegen hat. Die jüdischen Versuche neuerer Zeit, solche Sterne erster Größe zu entdecken und zu verkünden, sind ausnahmslos gescheitert. Wohl aber stehen jüdische Aerzte an der Spitze von Bewegungen, die unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit das Widernatürliche dem deutschen Volk als harmlos oder gerechtfertig hinstellen und hiermit verheerenden Erfolg haben. An der Spitze des «Homosexuell-Wissenschaftlichen Komitees» (H. W. G.) steht Dr. Magnus Hirschfeld; seine Tätigkeit muß als geradezu verwüstend, besonders auf die Jugend, bezeichnet werden; die «Homosexuelle Sezession» wurde von Dr. Benedikt (deutsch: der Gesegnete!) Friedländer geführt; für die Abschaffung des § 175 des R. St. G. (gegen widernatürliche Unzucht) arbeitete an führender Stelle im «Wissenschaftlich-Humanitären Komitee» Dr. med. Iwan Bloch. Die Schuld an der Verbreitung der widerwärtigsten sinnlichen Verseuchung fällt uneingeschränkt den Juden zur Last.

Aus: Handbuch der Judenfrage. Eine Zusammenstellung des wichtigsten Materials zur Beurteilung des jüdischen Volkes, 28. Aufl., Hamburg 1919, S. 366–367.