2. Die Kommenden
In Berlin verkehrten E. M. Lilien und Dolorosa im Kreis der künstlerisch-literarischen Vereinigung Die Kommenden. Diese wurde 1900 von den Schriftstellern Ludwig Jacobowski und Heinrich Hart ge- gründet. Sie traf sich jeden Donnerstag in einem Lokal am Nollendorf-Platz zu Lesungen und Vorträgen.
Nach dem Tod von Jacobowski, der am 2. Dezember 1900, am Tag, an dem die Premiere seines Stückes Diyad, der Narr hätte stattfinden sollen, mit nur 32 Jahren an den Folgen einer Hirnhautentzündung starb, übernahm Rudolf Steiner, der mit Jacobowski befreundet war, den Vorsitz der Vereinigung.
Möglicherweise lernten Lilien und Dolorosa sich im Kreis Die Kommenden kennen. Zu diesem gehörten etwa auch Börries Freiherr von Münchhausen, dessen Gedichtsammlung Juda mit Illustrationen von Lilien 1900 erschien, Peter Hille, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Johannes Schlaf und Stefan Zweig, der Verfasser der Einleitung zur grossen Monografie E. M. Lilien. Sein Werk, die 1903 erschien.
Für die Einladungen zu den Veranstaltungen wurden jeweils Karten mit Zeichnungen verschiedener Künstler verschickt. Auch Lilien zeichnete eine dieser Einladungskarten.
In diesem Zusammenhang sei bemerkt, dass Fidus den Gedichband Styx von Else Lasker-Schüler, ihre erste Buchveröffentlichung, der 1901 erschien, künstlerisch ausstattete.